Das Einfamilienhaus ist als präziser Baukörper in einen ehemaligen Obstgarten hineingesetzt und ordnet dem neu geschaffenen Bau eine L-förmige Gartenfläche zu. Der Entwurf anerkennt den Garten als erweiterten Wohnraum, der sich ebenerdig mit dem Hausinneren verzahnt und so die direkte Verbindung der Aufenthaltsbereiche drinnen und dem Garten im Freien schafft. Zwischen der mannshohen Gartenmauer auf der Grundstücksgrenze und dem inneren Wohnraum entsteht ein bewohnter Gartenhof, der in hohem Masse durch den grosszügig überdachten Sitzplatz geprägt ist. Der Sitzplatz erhält seinen Charakter durch die anliegende Wasserfläche, die in einer Natursteinmauer ihren Abschluss findet. Die Gartengestaltung lebt von der gezielten Bepflanzung mit Laubbäumen, die die vier Jahreszeiten bewusst wahrnehmen lässt.

Der Baukörper selbst gliedert sich in einen liegenden Kubus als Garage und in einen stehenden Kubus für die innere Erschliessung. Eine transparente Membrane ordnet die Zwischenräume als beheizte Wohnräume oder als unbeheizte Gartenräume zu. Sie ist in Form einer durchgängigen, zweigeschossigen Fensterfront umgesetzt, die aus den Zimmern im Obergeschoss einen Fernblick über den Hofgarten hinaus ermöglicht.

Die beiden massiven Kuben verfügen über ein ‚Innen‘ und ein ‚Aussen‘, das sich einerseits in der Farbgebung und andererseits in der Oberflächenbehandlung konsequent voneinander unterscheidet. Das entkernte ‚Innere‘ formt glatte, in sich geschlossene Räume mit einer traditionellen Lochfassade. Das rauhe, lavendelfarbene ‚Äussere‘ definiert die Eingangssituation, den Koch-, Ess- und Wohnbereich und den Schlafbereich im Obergeschoss als offene Zwischenräume, die einzig durch die durchgängige Fensterfront vom Gartenraum abgetrennt sind.

Projektmitarbeit: Christoph Cavigelli, dipl. Architekt ETH

Ausführung
2003 – 2004