Das Haus mit den grünen Läden – Haus Jettli, Flims

Die Dame im Vordergrund ist Frau Jettli Joos, die letzte Bewohnerin des alten Hauses, welches dank der Initiative von Familie Smeets vor dem Abbruch bewahrt werden konnte.

Das zweite Gebäude, welches eingeweiht wird, wurde aus der engen städtebaulichen Situation und raumplanerischen Vorgaben der Gemeinde Flims entwickelt und beinhaltet drei Mietwohnungen für Einheimische.

Die Problematik eines solchen Neubauprojekts im Bezug zur bestehenden Baukultur ist bekannt:
Einerseits sind wir hier in einem Berggebiet, welches für eine wirtschaftliche Existenz auf Touristen angewiesen ist, andererseits machen die inflationären Preise das Wohnen für Einheimische zu einem schwierigen Unterfangen. Wir in unserer Region, dass oftmals lokale Baukultur gesichtslosen Spekulationsobjekten weichen müssen, die für einen Grossteil des Jahres inaktiv und anonym mit geschlossenen Fensterläden in der Landschaft stehen.

Flims versucht hier auf einer kleinen Ebene eine Gegenbewegung zu starten:

Das Haus von Frau Jettli aus dem 17. Jahrhundert wurde renoviert und äusserlich mehrheitlich erhalten. Der Bestand wurde in Zweitwohnungen umgebaut, um die freigewordenen Mittel für den Neubau von Mietwohnungen für Einheimischen einzusetzen. Wir sehen in dieser Finanzierungsart ein Potential, welche sowohl für Einheimische wie für Touristen Zukunft haben könnte.

Das Oberdorf lebt weiter, die Einheimischen wie auch die Touristen schätzen dies.
So auch die Gemeinde Flims, welche durch den Gemeinderat Nicola Fantini als Verantwortlicher für das Bauwesen, die Gemeinde anlässlich der Einweihung vertritt.

Wir sind überzeugt, dass die Zweitwohnungsinitiative für die Bergregion einen richtigen Schritt war, doch sehen wir in den jüngsten politischen Vorstössen im Nationalrat, dass eine Diskussion über die Aufhebung der Beschränkung des Zweitwohnungsgesetzes in Sachen altrechtlichen Liegenschaften geführten werden muss, damit die notwendigen Investitionen für den Erhalt von Altliegenschaften getätigt werden können. Damit kann der Ort mit all seiner kulturell und Qualität gestärkt und vor dem Zerfall von wichtiger Bausubstanz bewahrt werden.

Gross & Rüegg Architekten

Zeitungsartikel Ruinaulta Susi Klausner